Auswahl und Kauf

Der Kauf von Lamas oder Alpakas sollte gut überlegt sein.

Wissen ist das A und O

Vor dem Kauf von Lamas und Alpakas ist es wichtig, sich gründlich zu informieren. Die gute Nachricht: Mit dem Besuch dieser Website hast du bereits den ersten Schritt getan.

Tipp: Hier findest du wichtige Punkte, die du als Neueinsteiger*in auf jeden Fall wissen solltest.

Darüber hinaus sollten angehende Lama- und Alpakabesitzer Bücher lesen, Fachzeitschriften zur Hand nehmen sowie Halter*innen und Züchter*innen besuchen. Diese haben bereits Erfahrung mit den Tieren und können wertvolles Wissen weitergeben.

Wie kann meine Herde aussehen?

Bevor ich mich auf den Weg zum Züchter mache, sollte ich mir über die passende Zusammensetzung der Herde Gedanken machen.

Wie kann meine Herde aussehen?

  • Lamas und Alpakas dürfen nicht einzeln gehalten werden. Es müssen also mindestens zwei (besser drei oder vier) Tiere sein.
Deine Tiere müssen mindestens zu zweit sein.
  • Es kann sich um eine reine Stutenherde (nur weibliche Tiere) oder um eine reine Hengstherde (nur männliche Tiere) handeln
  • Außerdem können Wallache (also kastrierte männliche Tiere) zu den jeweiligen Herden hinzugefügt werden. Das heißt, folgende „Kombinationen“ sind auch möglich:
    Stuten + Wallache ODER Hengste + Wallache

Stuten und Hengste sind getrennt zu halten.

Warum du dir keinesfalls ein „Pärchen“ kaufen darfst

Hältst du eine einzelne Stute mit einem einzelnen Hengst zusammen, kann das zu schweren sozialen und gesundheitlichen Problemen führen. Der Hengst würde permanent versuchen, die Stute zu decken – selbst wenn diese bereits trächtig ist. Die Belastung für die Stute wäre enorm.

Ich möchte Nachkommen züchten. Wie mache ich das?

Wenn du Lamas und Alpakas züchten möchtest, benötigst du natürlich sowohl Hengste als auch Stuten. In diesem Fall müssen die Tiere getrennt gehalten werden. Sie treffen nur beim Deckakt aufeinander.

Tipp: Mehr rund um das Thema Zucht findest du hier.

Warum die Trennung von Stuten und Hengsten? Es würde zu gefährlichen Rangkämpfen unter den Hengsten kommen. Mehrere Hengste mit mehreren Stuten sind also ein ABSOLUTES NO-GO! Ebenso mehrere Hengste mit einer Stute. Das wäre für das Weibchen fatal. Die Hengste würden sie durchgehend decken.

Vorübergehend ist es zwar möglich, mehrere Stuten mit einem Hengst zu halten. Auf Dauer ist das jedoch nicht zu empfehlen, da die Stuten permanent trächtig wären. Außerdem müssten die Jungtiere beim Erreichen der Geschlechtsreife weggegeben werden, um Rangkämpfe und Inzucht zu verhindern.

Zugegeben, das ist ganz schön kompliziert. Um es noch komplizierter zu machen:

Die getrennten Hengste und Stuten dürfen sich nicht sehen.

Denn: Hat die Gruppe von Hengsten Sichtkontakt zu den Stuten, kann es trotzdem zu gefährlichen Kämpfen innerhalb der Hengstherde kommen.

Wo kaufe ich Lamas und Alpakas?

Der erste Kauf sollte wohlüberlegt sein – immerhin werden die Tiere bis zu 25 Jahre alt. Für Neueinsteiger*innen ist deshalb der Kauf bei Züchter*innen zu empfehlen. Dort zahlt man zwar mehr als bei Händler*innen, doch dafür wird man durch eine kompetente Person beraten.

Generell gilt: Alles mit der Ruhe! Nur keine überstürzten Entscheidungen treffen. Lieber vier Züchter*innen besuchen als eine. Besser zehn Alpakas kennenlernen als das erstbeste zu kaufen.

Wer sich gut vorbereitet und bei der Auswahl der Tiere geduldig ist, wird über lange Zeit hinweg viel Freude mit seinen wunderbaren, gesunden Tieren haben.

Wann sollte ich die Tiere kaufen?

Die Anschaffung erfolgt oft im Frühjahr. Zu diesem Zeitpunkt sind die meisten Jungtiere etwa ein Jahr alt – das ideale Verkaufsalter. Darüber hinaus erwartet die Tiere im Frühling eine saftige Weide in ihrem neuen Zuhause.

Tipps für den Kauf

Diese wichtigen Punkte solltest du beim Kauf beachten:

  • Lasse dich (wenn möglich) von einer erfahrenen Person begleiten.
  • Besonders Neueinsteiger*innen ist der Kauf von trainierten Lamas und Alpakas zu empfehlen. Sie sollten halfterführig sein und sich berühren lassen können. Bedenke: Es wird später zum Beispiel notwendig sein, die Zehennägel der Tiere zu kürzen.
Anfänger sollten trainierte Tiere kaufen.
  • Du solltest den Züchter/die Züchterin bitten, das Tier zu halftern – vor deinen Augen. So kannst du sehen, wie gut trainiert das Tier ist.
  • Die Papiere (Registrierung, Impfungen, usw.) sollten korrekt und vollständig sein.
  • Die Tiere sollten gesund sein und einen korrekten Körperbau aufweisen.

NICHT kaufen solltest du …

  • …Tiere, die jünger als ein Jahr sind. Sie sollten vor diesem Zeitpunkt noch nicht von der Mutter abgesetzt (also getrennt) werden
  • …Tiere, die du zuvor nur auf Fotos gesehen hast.
  • …Tiere, die sich nicht halftern lassen
  • überaus anhängliche Jungtiere.

Warum keine anhänglichen Jungtiere?

Es könnte sich um fehlgeprägte Tiere handeln. Was bedeutet das? Fehlgeprägte Lamas und Alpakas sind Tiere, die in der Prägungsphase (= die ersten 9 Monate) einen zu engen Kontakt zum Menschen hatten (z.B. durch ständiges Streicheln).

Dadurch glauben sie, der Mensch sei ein Artgenosse. Was sich zunächst nur durch Anhänglichkeit äußerst, wird später zu einer echten Gefahr – besonders bei Hengsten. Sind sie nämlich erst einmal erwachsen, sehen sie im Menschen einen Rivalen und greifen ihn an. Oft müssen diese Tiere sogar eingeschläfert werden.

Wie viel kostet ein Lama oder Alpaka?

Diese Frage lässt sich leider nicht so einfach beantworten. Die Kosten für ein Lama oder Alpaka hängen zum Beispiel davon ab, ob es sich um ein Freizeit- und Hobbytier oder um ein Zuchttier mit wertvollen Eigenschaften handelt.

Erstere sind ab etwa 1.500 – 2.500 Euro zu haben. Ein Zuchttier kann hingegen durchaus 5.000 bis 10.000 Euro kosten. Nach oben hin gibt es sowieso keine Grenzen.

→ Weiterlesen: Der Stall